Mirela Ivičević. Erste Bank Kompositionspreis
Mittwoch, 13. November 2019, 19:30 Uhr
Mirela Ivičević © Igor Ripak
Dass ein Abend zu Ehren von Mirela Ivičević entlang des goldenen Mittelwegs verläuft, ist eher unwahrscheinlich. Die 2019 mit dem Erste Bank Kompositionspreis ausgezeichnete Wahlwienerin liebt »radikale und kompromisslose Musik unserer Zeit« und scheut keine Extreme. »Viele haben Angst davor, so weit ins Meer hinauszuschwimmen, bis der Boden so dunkel aussieht, dass man eigentlich nichts mehr erkennen kann. Für mich war das aber schon als Kind das Beste!« Ihr bevorzugter «Fluchtweg in die Referenzfreiheit» (ihre Orgy of References sei hier anstelle klassischer biografischer Hinweise nebenbei als Hörtipp empfohlen) eröffnet sich erst mit steigender Dichte. Von minimal (Wojtek Blecharz) zu maximal (Mirela Ivičević) und wieder zurück (Rebecca Saunders) führt die Linie über Lisa Streichs Schattentanz, Raphaël Cendos «gesättigte Klänge», Milica Djordjevićs Dehnungen und Verdichtungen von Zeit sowie Klaus Langs Blick auf das Verschwinden einer Welt und das Entstehen einer neuen, »konzentriert und kondensiert in eine neue Form: eine dünne Linie aus Graphit«.
Interpreten
Klangforum Wien,
Kammerensemble
Alex Lipowski,
Schlagwerk
Joonas Ahonen,
Klavier
Benedikt Leitner,
Violoncello
Bas Wiegers,
Dirigent
Programm
Wojtek Blecharz
K'an (2012)
Lisa Streich
Sai ballare? (2013)
Raphaël Cendo
Furia (2009–2010)
Milica Djordjevic
Rdja »Rost« (2017)
***
Mirela Ivicevic
Sweet Dreams (2019) UA
Klaus Lang
linea mundi (2019) UA
Rebecca Saunders
Sole (2017–2018) EA
Anmerkung
Produktion Wien Modern